Das Scalextric Challenger System
Die Firma Scalextric / Hornby hatte vor einigen Jahren ein neues System auf den Markt gebracht auf welches viele Slotracer sicher schon lange gewartet haben - ein selbstständig fahrendes Auto. Wer hat es noch nicht versucht auf seiner Bahn mal ein Auto
selbstständig um den Kurs fahren zu lassen um auch in einsamen Zeiten
"einen Gegner zu haben". Da wurde dann der Geschwindigkeitsregler mit
Klebeband fixiert oder sogar aufwändigere Varianten mit einstellbaren
Widerständen geprobt - eines hatten alle diese Versuche gemeinsam: das Auto war
nicht wirklich schnell oder flog ständig aus der Bahn. |
Dies hat sich mit dem Challenger
geändert denn bei ihm handelt
es sich um ein Auto wel- ches einen elektronischen Speicher an Bord hat und sich den Streckenverlauf merken kann. Es ist so in der Lage an jeder Stelle des Kurses mit der optimalen Geschwindigkeit zu fahren und macht somit seinem Namen (auf Deutsch: "Herausforderer") alle Ehre. Das interessante an dem System ist auch, dass es nicht nur mit dem Scalextric Schienen- system funktioniert sondern auch mit anderen Rennbahnsystemen. Von Scalextric werden Carrera und Ninco explizit genannt und unterstützt. Das System besteht in erster Linie aus einem Mercedes CLK in F1 Safety Car Livery mit 2 blinkenden Dachleuchten und einem Kontrollturm, welcher über Infrarot mit dem Auto "kommuniziert". |
Ergänzend liegt der Packung noch ein Halter mit 2 Magneten bei, ein Ständer mit dem der Kontrollturm an der Bahn fixiert werden kann und 4 verschiedene Stecker, die anstelle des jew. Controllers verwendet werden. Die Anleitung ist u.a. auf deutsch verfasst und leicht verständlich. |
Der Aufbau des Systems geht absolut einfach vonstatten -
zunächst muss der Kontroll- turm mit 2 Mignon-Batterien bestückt werden (nicht im Lieferumfang enthalten) und der Magnethalter kurz vor Start / Ziel unterhalb der Bahn eingeklemmt werden. Dieser markiert für das Auto damit den Startpunkt und wird von den eingebauten Sensoren erkannt. Der Kontrollturm sollte in einer Entfernung von ca. 30-35 cm (weniger geht auch) davor seitlich aufgestellt werden und eine Sichtverbindung zu dem Fahrzeug haben. |
Für die zu verwendende Spur wird dann der passende
Adapterstecker anstelle des Geschwindigkeitsreglers in die Anschluss-Schiene
eingesteckt - dieser enthält keinerlei Elektronik sondern schließt praktisch
nur dauerhaft den Kontakt zwi- schen Trafo und Schiene und erfüllt den gleichen Zweck wie ein voll durchge- drückter Geschwindigkeitsregler. Bei meinem Rehbergring habe ich eine zweck- mäßigere Bedienung geschaffen und die Dauerstrom-Option in meine Anschluss- box integriert (siehe dazu links den Menüpunkt "Anschluss"). Damit ist das System einsatzbereit und das Auto kann in die Spur gesetzt werden - dies erfolgt ein Stück vor Start / Ziel und das Auto fährt nun langsam bis zu der Stelle an der die Magnethalterung angebracht ist. Dort stoppt es automatisch und signalisiert mit blinkenden Dachleuchten seine Bereitschaft. |
Links der Original Kontrollturm, dessen
Elektronik ich beim neuen Rehbergring
in die Startampel integriert habe (rechts). Während die Bedientasten sich beim
Original auf der Rückseite befinden habe ich sie jetzt in ein externes
Bedienteil
ausgelagert. Auch benötige ich keine Batterien mehr weil der Strom von einem
Netzteil kommt.
Nach dem drücken der "lernen"-Taste am Kontrollturm fährt nun das Auto zwei mal langsam selbstständig um den Kurs und speichert hierbei die Streckenführung in seinem internen Speicher ab. Danach stoppt es wieder exakt an der o.g. Markierung und ist einsatzbereit. Nach drücken der "langsam"-Taste am
Kontrollturm beginnt nun eine kurze Startphase welche am Turm mit roten und
grünen Leuchtdioden angezeigt wird. Bei Startfreigabe fährt das Auto dann
automatisch mit einer mittleren Geschwindigkeit 25 Runden lang konstant um den
Kurs. Dabei agiert es wie ein echter Fahrer, es gibt zu Beginn einer Geraden
Vollgas und bremst sauber vor der Kurve ab - der Kurs wird fehlerfrei abgespult
ohne dass das Auto irgendwo abfliegt. Schon in dieser langsamen Einstellung ist
es mit vielen Slotcars nicht ganz einfach ihm zu folgen oder es gar zu
überholen. Der selbe Vorgang findet statt wenn am
Kontrollturm die "schnell"-Taste gedrückt wird, nur ist das Challenger
Auto dann nochmals deutlich zügiger unterwegs und aufgrund seiner absolut
fehlerfreien Fahrt muss man sich schon ganz schön anstrengen um mit ihm Schritt
zu halten. Das Auto ist genauso detailliert wie alle aktuellen Scalextric
Modelle und unterscheidet sich nur in Details von seinen
"normalen" Artgenossen. So ist durch die dunklen Scheiben kein Blick
ins Innere möglich und an der Unterseite fällt eine kleine Ausbuchtung auf
Höhe der Vorderachse auf. Der verwendete Leitkiel ist von spezieller Natur und
darf auch nur gegen einen solchen ausgetauscht werden |
Auf meinem Rehbergring, welcher ja nur über relativ kurze Geraden verfügt, schaffte der Challenger spontan in der langsamen Einstellung Rundenzeiten innerhalb des Top-50 Ranking, in der schnellen Variante sogar eine TopTen-Zeit. Dabei fiel auch auf, dass seine Rundezeiten alle konstant innerhalb einer 1/10 Sekunde lagen - von alleine die Spur verlassen hat er bisher noch nicht. Man sollte allerdings, wie bei jedem Slotcar, ab und zu mal die Reifen mit einem Stück Klebeband reinigen und auch die Strecke selber sollte halbwegs sauber sein. Einige wichtige Details und einen großen Wehmutstropfen
möchte ich aber nicht unerwähnt lassen : Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass das System nur für Streckenlängen von max. 35 Metern geeignet ist - mehr kann sich der eingebaute Chip nicht merken. |
Scalextric hat mit seiner aktuellen Chassis-Baureihe - welche
mit dem heckseitig eingebauten kräftigen Magneten über eine ausgezeichnete
Bodenhaftung verfügt - eine optimale Plattform für dieses System, welches nach
meiner Erfahrung optimal funktioniert. Insbesondere für das kurze Rennen
zwischendurch oder auch zum testen neuer Streckenlayouts ist Challenger
optimal geeignet - für mich persönlich eine absolute Innovation und eine
Ergänzung meiner Rennbahn auf welche ich nicht mehr verzichten möchte. |