Die Grundplatte

Wenn man eine Rennbahn permanent aufbauen will benötigt man natürlich erst mal eine Grundplatte auf der man die Schienen verlegen kann. Wenn diese Platte einfach immer stehen bleiben kann braucht man sich da auch nicht so viele Gedanken zu machen.
Da ich meine Rennstrecke ja nun in der Garage habe und natürlich auch später noch mein Auto darin parken wollte musste es allerdings eine etwas aufwändigere Konstruktion zum hochklappen werden. So rannte ich erst mal mit dem Zollstock durch selbige und berechnete exakt wie groß die Grundfläche maximal sein dürfte. Dabei musste ich nicht nur den Schwenkbereich des Garagentores beachten sondern auch die an der Decke verlaufenden Heizungsrohre.
So kam ich auf eine Fläche von 3,24 m Breite und 1,65 m Tiefe zuzüglich einer kleinen Nische. Von den 1,65 m Tiefe mussten 20 cm fest an der Wand verbaut sein damit die Platte im hochgeklappten Zustand mindestens 20 cm Abstand zur Wand hat. Schließlich musste ich ja hier die Höhe der  Brücken und Lichtmasten beim hochklappen berücksichtigen.
Diesen fest verbauten Raum konnte ich natürlich nicht für die Strecke selber nutzen sondern lediglich für Dekorationen. Es blieben also 3,24 x 1,45 m für die eigentliche Strecke übrig. Bei deren Planung half mir die Software Slotcarmanager bei der man die persönliche Lieblingsstrecke zunächst virtuell erstellen kann und dann sofort erfährt wie viel Platz man dafür benötigt.
Da es mir sehr wichtig war bei der Neuauflage meiner Strecke alle Kurven mit kompletten Außenrandstreifen zu versehen kam nach etlichen Versuchen das folgende Ergebnis dabei heraus:

Der errechnete Platzbedarf von 3,12 x 1,4 m war genau richtig weil ich natürlich an allen Seiten noch etwas Platz für Befestigungen, Fangzäune etc. brauchte. 

So baute ich zunächst erst mal eine Art Grundgestell an die Wand. Dabei nutzte ich die kleine Nische aus und achtete darauf, dass überall mindestens 20 cm Abstand zu Wand bestanden. Ich verdübelte ca. 4 x 4 cm dickes Vierkantholz der Länge nach an der Wand wobei mir der alte Schrank als zusätzliche Stütze gerade recht kam. Auf diesen Balken wurde dann eine 3,2 m lange Spanplatte verschraubt aus der ich zuvor den Platzbedarf der Nische herausgesägt hatte. Zusätzliche Füße sichern die ganze Konstruktion ab und machen sie richtig stabil. Die folgenden beiden Bilder veranschaulichen dies ganz gut:

Mit diesem Grundgestell wurden dann nacheinander 3 Holzplatten á 1,06 x 1,45 m mit jew. 2 stabilen Scharnieren verbunden und danach die Platten miteinander verschraubt. So ergab sich eine Grundfläche von 3,18 x 1,45 m zuzüglich des feststehenden Randes von 20 cm sowie der Nische. Auf dem folgenden Bild sieht man die Anordnung der Scharniere - sie wurden später noch grün lackiert und fallen seitdem kaum noch auf:

Beim Holz hatte ich mich für Mehrschicht-Leimholz entschieden welches trotz geringer Dicke (12 mm) und Gewichtes sehr stabil ist. Schließlich muss ich mich darauf ja auch bewegen können um die Bahn zu bauen und ggf. zu warten.
Dieses Holz kostet zwar ein Vermögen aber ich musste ja auch berücksichtigen, dass ich die ganze Konstruktion ja später noch alleine mit Muskelkraft hochstemmen können muss.
Normale Spanplatten hätten bei gleicher Stabilität um ein vielfaches dicker und damit auch schwerer sein müssen. Rechts sieht man zwei der verbundenen Platten (schon mit Kabeln und Kabelkanal).
Die Platten wurden auf der Unterseite zusätzlich noch mit 2 durchgehenden Leisten verbunden um mehr Stabilität zu gewährleisten.

Abgestützt wird das ganze im heruntergeklappten Zustand mit fünf einfachen Holzböcken auf denen dann die o.g. Querleisten aufliegen. Bei Nichtgebrauch können diese einfach zur Seite gestellt oder zusam-
mengeklappt werden.

Für die diversen elektrischen Leitungen verbaute ich zusätzlich mehrere Kabel-
kanäle die alle Kabel nach unten rechts herausführen wo dann in einem externen Regal die Netzteile stehen.

Auf der Oberseite der Platte verlegte ich wieder einfachen Kunstrasen als Rasenimitat. Außerdem wird dadurch das Geräusch der fahrenden Autos etwas gedämmt.
Zur Wandbefestigung im hochgeklappten Zustand und gleichzeitig als Abstandshalter verdübelte ich noch ein genau abgemessenes Stück Vierkantholz mit einer stabilen Schrauböse vorne dran. Auf Höhe dieser Öse machte ich einen kleinen Ausschnitt aus der Grundplatte sodass die Öse dort durchragt und unterhalb der Platte ganz einfach von einem Schraubendreher oder ähnlichem fixiert werden kann. Damit ist die ganze Konstruktion im hochgeklappten Zustand bestens gesichert und ich vermeide zudem, dass ich sie beim hochklappen zu dicht an die Wand drücke.

Wie eng es an der Wand im hochgeklappten Zustand zugeht veranschaulicht das Bild rechts ganz gut - das ist echte Maßarbeit! Eine Ecke musste ich zudem abrunden um den Träger vom Garagentor auszusparen.
Natürlich hätte ich auch den Abstand zur Wand noch etwas größer wählen können aber ich wollte die ganze Konstruktion so schlank wie möglich halten um zukünftig auch noch bequem in meiner Garage parken zu können.
Natürlich komme ich nicht mit den Händen in den hintersten Winkel der Bahn. Wenn also an einer unerreichbaren Stelle mal ein Auto abfliegt hilft mir dieser Greifer unten. Es gibt zwar auch spezielle Teile in den diversen Slotcarläden aber dieses einfache Gartengerät von GARDENA ist preiswerter und erfüllt den gleichen Zweck. Man muss nur ein wenig Moosgummi auf die Zangen kleben um die Autos nicht zu zerkratzen.

Da es ja aber auch mal vorkommen kann, dass an einem ungünstigen Teil der Strecke etwas zu reparieren oder zu warten ist habe ich mir aus einer alten Bank dieses Gestell gebaut:

Es ist genau so berechnet, dass es über alle Brücken und Lichtmaste hinwegragt und ich kann mich im Bedarfsfall ganz bequem darauf legen und meiner Arbeit nachgehen.